Artikel vom 14.06.2023
14.06.2023 Annika Barthel

Graffiti-Projekt: Von Bubbeln, Schwabbeln und Sprayen

Graffiti kennen ja die meisten, aber wer hat schon einmal ein Graffiti selbst und legal an eine Wand gesprüht?

Die 5d kann bestätigen: Graffiti macht Spaß, ist aber viel komplexer als vorher gedacht! Los ging es im Künstlerraum von Outline e.V. mitten in Chorweiler: Der Graffiti-Künstler Puya Bagheri erklärte mit viel Geduld, wie Graffiti geschrieben wird – denn Graffiti-Künstler nennen sich selbst „Writer“ – die Schrift steht also im Vordergrund. Bevor es mit der Schrift an eine echte Wand geht, muss zuerst die Skizze erstellt werden - auf einem Blatt Papier. Aus einfachen Buchstaben wird zunächst eine Fläche gemacht, indem die Linien vergrößert und umrandet werden. Sobald man das erste Outline hat, werden Serifen (also kleine Strichte), Pfeile, Balken, Tropfen etc. hinzugefügt.

Nun heißt es, geduldig alles mit schwarzem Fineliner nachzuspuren, bis der Schriftzug ausgemalt werden kann. Hier kam die Klasse 5d voll auf ihre Kosten: Aus hunderten von Stiften mit ganz unterschiedlichen Farbnuancen konnte man den eigenen Namen knallbunt ausfüllen. Und damit der Name noch stärker in den Vordergrund rückt, wird der Hintergrund mit Bubbeln (Luftblasen) und Schwabbeln (wabernde, längliche Wolken) lebendig gestaltet.

Nachdem jede*r einen ersten Entwurf fertig hatte, stimmte die Klasse 5d dann über das endgültige Layout des Graffitis ab: „Wir sind die D!“ Passend zum Buchstaben „D“ entschieden wir uns für einen Dinosaurier und auch die Namen aller Klassenmitglieder sollen auf dem Graffiti verewigt werden. Und zuletzt fiel noch die Entscheidung für ein Puzzle: Denn jede und jeder von uns ist ein unersetzlicher Bestandteil unserer Klassengemeinschaft!

Beim anschließenden Sprühen an der Wand in Chorweiler machte sich zunächst Ernüchterung breit. Das Sprühen ist längst nicht so einfach, wie es bei den Profis aussieht. Wenn man nicht sehr gut aufpasst, laufen sofort Farbnasen herunter. Außerdem ist es schwer, eine Fläche gleichmäßig und ohne Lücken auszumalen. Und das Wichtigste: Den Sprühknopf bloß nicht in die falsche Richtung halten! Einige T-Shirts und Gesichter waren schon kurze Zeit später mit Lack hübsch dekoriert.

Das Finishing hat Herr Bagheri selbst gemacht. Innerhalb von wenigen Minuten entstand aus vielen chaotischen Einzelbildern ein beeindruckendes Gesamtbild! Das war für uns alle wie Kino – allein für diesen faszinierenden Prozess hat sich der Tag gelohnt! Wir sind stolz auf uns – wir sind die D!

Herzlichen Dank möchten wir Herrn Bagheri für die spontane Umsetzung des Projektes und dem Förderverein für die unkomplizierte finanzielle Hilfe sagen! Damit wir das Kunstprojekt noch langfristig in der Schule bewundern können, hat der Förderverein sogar noch den Druck des Graffitis auf Leinwände finanziert. Vielen Dank!